Kapitalverbrechen in Delbrück-Bentfeld, Donnerstag, 01 Dezember 2005
Gemeinsame Presseerklärung
der Staatsanwaltschaft Paderborn Mordkommission Polizei Bielefeld und der Polizei Paderborn
Die Staatsanwaltschaft Paderborn hat nach dem Brand eines Einfamilienhauses an der Scharmeder Straße in Delbrück-Bentfeld die Ermittlungen wegen Raubmordes aufgenommen.
In der Nacht zu Donnerstag war gegen 03:30 Uhr ein Feuer aus dem von einem Ehepaar (37/44) bewohnten
Haus gemeldet worden. Passanten und Anwohner alarmierten die Rettungskräfte. Während der
Löscharbeiten fanden Feuerwehrmänner eine männliche und eine weibliche Leiche im völlig
ausgebrannten Wohnzimmer des 1 ½ geschossigen Hauses. Die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit
verbrannt.
Im Zuge der Ermittlungen am Brandort ergaben sich erste Hinweise auf ein Kapitalverbrechen. Die Spurensicherung
der Mordkommission konnte Reste von Brandbeschleunigern feststellen.
Zur Identifizierung und Obduktion der Leichen wurde die Gerichtsmedizin aus Münster angefordert.
Am späten Nachmittag ergaben die Untersuchungen, dass beide Verstorbenen noch vor Brandausbruch
erschossen worden sind.
Anschließend hat der oder die Täter die Getöteten mit entzündlicher Flüssigkeit übergossen
und auch im Haus Brandbeschleuniger verteilt. Dann wurde der Brand gelegt.
Das Opfer sammelte und handelte mit Antiquitäten, insbesondere Militaria. Die Ermittler vermuten,
dass bei der Tat umfangreiche Gegenstände der Sammlung entwendet worden sein könnten.
Die Ermittlungen der 18-köpfigen Mordkommission ergaben, dass vermutlich ein Lieferwagen, der
am Abend und in der Nacht in der Garageneinfahrt des betroffenen Hauses gestanden haben soll, mit der
Tat im Zusammenhang steht.
Der weiße oder beige Lieferwagen ähnlich eines Mercedes Sprinter oder Peugeot hatte eine
Aufschrift, die mit roten Streifen überklebt war. Die Aufschrift "Möbel" soll noch erkennbar
gewesen sein. Bezüglich dieses Wagens, dessen Kennzeichen nicht bekannt ist, sucht die Mordkommission
nach weiteren Hinweisen. Ebenso werden Zeugen gesucht, die andere verdächtige Beobachtungen gemacht
haben. Außerdem bittet die Polizei Sammler und Händler von historischen Militärgegenständen
um Mitteilung, wo eventuell seit Donnerstag solche Militaria angeboten werden.
Sachdienliche Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 05251/3060 entgegen.
gez. Ralf Vetter, Staatsanwaltschaft Paderborn Martin Wowro, Leiter MK Bielefeld Michael Biermann,
Kreispolizeibehörde Paderborn
Quelle: News Paderborn