Marine des Deutschen Bundes / Reichsflotte Säbel für Offiziere, um 1848/49

Schwerer Marinesäbel in der typischen Form, ähnlich wie das Modell für die Preußische Marine. Senkrechter Griff Messing vergoldet. Löwenkopf ohne Glasaugen, die Löwenmähne den Griffrücken hinab laufend. Starrer Griffgefäßkorb mit dem ungekröntes Doppelkopfadler des Norddeutschen Bund vor unklarem Anker. Da Griffstück mit schwarzer Rochenhaut und intakter Messingdrahtwicklung. Die polierte, nur minimal gekrümmte Stahlklinge beidseitig mit der gleichen Zierätzung: im Zentrum großer unklarer Anker mit reich umwundenen Ankertau, oben Fahne, Weltkugel Kanonenrohr und Lorbeerbruch, unter dem Anker mit einem gebundenen Siegerkranz. Auf dem Klingenrücken mit fein gravierter Herstellerbezeichnung "C. Bernstorff u Eichwede in Hannover" sowie Rankendekor. Die Klinge noch ungereinigt in außergewöhnlich guter Erhaltung. Schwarze Lederscheide mit dekorierten Messingbeschlägen, 2 Trageringe. Gesamtlänge 100 cm. Nur leichte Alters- und Gebrauchsspuren, noch ungereinigt in unberührter Originalerhaltung, Gesamtzustand 2.

Ein historisch bedeutendes Stück von musealem Wert, in über 35 Geschäftsjahren ist dies der 1. Säbel der Deutschen Bundesflotte, den wir anbieten können. Extrem Selten, uns ist kein weiteres Stück bekannt.

Die Marine des Deutschen Bundes / Reichsflotte wurde am 14. Juni 1848 von der Nationalversammlung in Frankfurt am Main gegründet. Sie sollte allgemein als deutsche Seestreitkraft deutsche Handelsschiffe schützen und konkret im Schleswig-Holsteinischen Krieg gegen Dänemark dienen. Der Beschluss der Nationalversammlung vom 14. Juni 1848 spricht einfach von der „deutschen Marine“. Marineminister Arnold Duckwitz schrieb 1849 einen Bericht über „die Gründung der Deutschen Kriegsmarine“. In der Ernennungsurkunde für Admiral Brommy heißt es wiederum „Reichs-Marine“. Mit an den Plänen beteiligt war Prinz Adalbert von Preußen, der als Marine-Experte galt und auch Preußen beriet. In der kurzen Zeit 1848/1849 gelang es, einen kleineren Bestand von Schiffen zu kaufen und umzurüsten. Nach Niederschlagung der deutschen Revolution ging die Reichsflotte auf dem Weg der Bundeszentralkommission auf den wiederhergestellten Deutschen Bund über. Zwar gab es Pläne zur Weiterführung und zum Ausbau der Flotte als Bundesflotte, doch letztlich wollten weder der Deutsche Bund noch ein Mitgliedsstaat die Kosten dafür tragen. 1852/53 verkaufte Bundeskommissar Laurenz Hannibal Fischer die Schiffe. Später baute der Norddeutsche Bund eigene Seestreitkräfte auf, die zur Grundlage der heutigen Deutschen Marine wurden.





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