Großherzogtum Hessen, Ehrensäbel des August Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg aus dem Jahr 1828 - hessisch-nassauischer General, Staatsminister und Reichskriegsminister.

Es handelt sich hierbei um eine besonders aufwendige Luxusfertigung der Herstellers P. Knecht, Solingen , um 1828.  Der Prunksäbel im Stil à la Mameluck besitzt eine hochwertig gefertigte, flach gekehlte Rückenklinge aus verziertem und vergoldetem Echtdamast mit schöner Struktur und zweischneidiger Spitze mit sog. Karpfenzunge. Auf beiden Seiten über 2/3 Drittel mit äußerst detailliertem und vielfältigem ziseliertem Ätzdekor von Waffentrophäen, diversen Ranken mit Figuren und zwischen historischer Ornamentik das Wappenschild des Trägers mit bekröntem Namenschiffre, und vorderseitig das langgezogene, dreizeilige Schriftfeld "Seiner Durchlaucht, dem Obrist, Prinz von Wittgenstein, von den Officier`s des Garde Regiments Chevaux Legers, als einen Beweis ihrer Liebe und Verehrung am Tage seiner 25 jährigen Dienstfeyer, den 31. Mai 1828.". Daneben Qualitätsbandeau "Knecht`s Damast" und "P. Knecht in Solingen 1828". Der Rücken trägt bis vor die Spitze ein Rankendekor auf vergoldetem Grund. Das Gefäß im Mamelucken Stil mit echt silbernen Beschägen und Griffschalen aus Perlmutt und umlaufendem silbernem Griffband, der Knauf mit einer in Silber eingefassten Lochung für ein Portepee. Die kreuzförmige silberne Parierstange mit poliertem, profiliertem Rankendekor über geschwärztem Grund, die Parierstange mit abgesetzten Kugelknäufchen. Komplett mit der dazugehörigen blanken Stahlscheide mit echt silbernen Beschlägen, die silbernen Tragegeringbänder im gleichen Stil wie die Parierstange, die silberne Ortblechauflage, der Schlepper seitlich zweifach verschraubt, silberne Mundblecheinlage. 
Der Säbel ist nur ganz leicht getragen und befindet sich in wunderbarer Originalerhaltung, Zustand 2+.
Dabei eine gerahmte Lithografie mit dem Portrait in Uniform und dem hier angebotenen Säbel nach einem Gemälde von Johann Hartmann (aus dem Jahr 1839) als Generaladjutant des Großherzogs von Hessen, Generalmajor der 1. Inf. Brigade und Kommandeur des Garderegiments Chevauxlegers.  Im original Rahmen hinter Glas (Höhe 74cm, Breite 60cm), etwas bestoßen.

Provenienz: aus dem Besitz der Fürsten Sayn-Wittgenstein-Berleburg, Haus Wittgenstein Rottach-Egern

August Ludwig Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg (1788-1874 in Berleburg) war von 1803-1848 in Hessen-Darmstädtischen Diensten, zunächst im Leibregiment in Darmstadt, 1814 befördert zum Oberstleutnant und Kommandeur des Leibregiments, Teilnehmer an den Napoleonischen Kriegen und der Völkerschlacht von Leipzig, 1830 zum Kommandeur des Garde Regiments Chevaulegers, 1832 zum Generaladjutant, 1835 zum Generalmajor und 1840 zum Generalleutnant. Ab 1842 Kommandeur der Kavallerie-Brigade. 1852 wurde er Generalleutnant der Herzoglich Nassauischen Armee. Zudem tätig als Diplomat und 1852-1866 Staatsminister des Herzogtums Nassau, im Jahr 1849 war er Reichskriegsminister und Reichsministerpräsident der Provisorischen Zentralgewalt. Er war Träger zahlreicher Orden und Auszeichnungen. 
490396