Elegantes Eigentumsstück, um 1943. Elegantes schweres Tuch in feiner Offiziersqualität, dunkelgrüner Kragen, vergoldete Knöpfe eingenähte Schulterstücke in schwerem Generalsgeflecht mit jeweils einem großen silbernen Rangstern als Generalleutnant, die Mantelaufschläge und Kragenrevers rot gefüttert. Auf dem rechten Oberarm das Ärmelabzeichen der Gebirgsjäger für Offiziere in Metallfaden handgestickter Ausführung. Innen mit feldgrauem Seidenfutter, seitlich Schlitz zum Tragen des Dolches bzw. Säbels. In der mit großem Schneideretikett "Kuhn & Nuppau München" mit handschriftlicher Trägerbezeichnung "Hauptm. von Stettner, 31.8.34". Getragenes Stück, ohne Mottenschäden , in gutem Gesamtzustand. General Stettner Ritter von Grabenhofen trug den Mantel von 1934, über den ganzen Krieg bis zu seinem Tod 1944. Die Effekten wurden nach 1945 nachträglich neu vernäht.
Anbei das Buch mit seiner Biografie "Generalleutnant Walter Stettner Ritter von Grabenhofen - Vom Alpenkorpskämpfer des Ersten Weltkrieges zum Ritterkreuzträger im Zweiten Weltkrieg" von Roland Kaltenegger.
Aus dem gleichen Besitz die Schirmmütze #492943
Walter Karl Hugo Stettner Ritter von Grabenhofen (* 19. März 1895 in München; † 18. Oktober 1944 bei Belgrad) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg. 1908 Eintritt ins Bayerische Kadettenkorps. Im August 1914 trat er als Fähnrich ins Königlich Bayerische Infanterie-Leibregiment ein. Mit seiner Einheit, die zur 1. Königlich Bayerischen Division gehörte, rückte Stettner ins Feld. Im März 1915 wurde er zum Leutnant ohne Patent befördert. Kurz darauf wurde seine Einheit in das Deutsche Alpenkorps eingegliedert. Stellungskämpfe an der Somme und im Oberelsass, an Kämpfen in den Dolomiten, an den Schlachten in der Champagne und um Verdun, an der zwölften Isonzoschlacht und Verfolgungskämpfen bis zur Piave. Es folgten Stellungskämpfe in Rumänien. Bei Kriegsende befand sich Stettners Einheiten in Rückzugsgefechten in Serbien. Nach 1918 Übernahme in die Reichswehr, Beförderungen 1925 Oberleutnant, 1930 Hauptmann. 1935 kam er zum Stab der Gebirgs-Brigade, aus der später die 1. Gebirgs-Division hervorging, Beförderung zum Major. Im Jahr 1937 Ernennung zum Kommandeurs des 1. Bataillon des Gebirgsjäger-Regiments 98, Garmisch-Partenkirchen. Nach dem „Anschluss Österreichs“ wurde Stettner nach Innsbruck versetzt, als Kommandeur des 1. Bataillons des aus dem Tiroler Jäger-Regiment neu zu erstellenden Gebirgsjäger-Regiments 136 der 2. Gebirgs-Division, Beförderung zum Oberstleutnant . 1939 Teilnahme am Polenfeldzug, 1940 Besetzung Norwegen. In Norwegen übernahm er im August 1940 die Führung des Gebirgsjäger-Regiments 99. Er gab diese jedoch kurzfristig wieder ab, als er zum Kommandeur des Gebirgsjäger-Regiments 91 der neu gebildeten 4. Gebirgsdivision ernannt wurde. Mit diesem Regiment kam Stettner in Rumänien und Jugoslawien zum Einsatz. Nach der Einnahme von Belgrad wurde das Regiment in die Slowakei verlegt. Über Lemberg drang die Einheit in die Sowjetunion ein und stieß nach zum Teil verlustreichen Kämpfen in Winniza, Uman und Stalino bis Ende 1942 in den Kaukasus vor. Stettner, der bereits im August 1941 zum Oberst ernannt worden war, löste im März 1943 Generalleutnant Hubert Lanz als Kommandeur der 1. Gebirgs-Division ab. Ihm fiel die Aufgabe zu, den Rückzug aus der Sowjetunion durchzuführen. Es gelang Stettner, die 1. Gebirgs-Division vom Kaukasus in den Kuban-Brückenkopf zurückzuführen und die überlegenen sowjetischen Truppen in die Sümpfe am Südufer des Asowschen Meeres zu drängen. Die Verluste waren auf beiden Seiten sehr hoch. Stettner erhielt für seine Leistung das Ritterkreuz unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor.
Von Bulgarien aus wurde Stettner mit der 1. Gebirgs-Division im April 1943 zum Einsatz gegen Titopartisanen nach Nordalbanien und Montenegro beordert. Drei Monate später in der Region Epirus an die albanisch-griechische Grenze verlegt, sollte die Division eine erwartete Invasion der Alliierten abwehren. Stattdessen wurden einzelne Truppenteile im Kampf gegen Partisanen eingesetzt. Nach dem Waffenstillstand Italiens mit den Alliierten besetzten Teile der 1. Gebirgs-Division im September 1943 die bis dahin von italienischen Truppen gesicherte griechische Insel Kefalonia. Ab Januar 1944 wurde die Division Stettners, der im November 1943 zum Generalleutnant befördert worden war, erneut zur Partisanenbekämpfung in Bosnien und Kroatien eingesetzt. Nach der Besetzung Ungarns im März 1944 wurde sie nach Serbien verlegt. Im September 1944 stand die 1. Gebirgs-Division weit auseinandergezogen an der jugoslawisch-bulgarischen Grenze in schweren Abwehrkämpfen. Auf dem Rückzug vor der sowjetischen Übermacht wurde die Division im Oktober in den Raum südlich von Belgrad zurückgenommen. Am 17. Oktober 1944 musste Stettner den beabsichtigten Durchstoß auf Belgrad aufgeben. Er entschloss sich zum Durchbruch nach Westen, um eine drohende Einkesselung zu vermeiden. Am 19. Oktober 1944 wurde die Division jedoch erneut eingeschlossen. 5000 Gebirgsjäger blieben im Kessel südlich von Belgrad zurück, darunter auch Stettner. Er wird seit dem 18. Oktober 1944 am Berg Avala bei Belgrad vermisst und wurde als gefallen erklärt.
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