Um 1815. Hoher hocheleganter Helm, komplett mit allen Beschlägen. Die Helmglocke aus zwei Teilen schwarz lackiertem Leder gefertigt, mit reichhaltigen Beschlägen aus versilbertem Kupferblech versehen. Vorne der große Stern mit dem "visage du soleil rayonnant" (strahlendem Sonnengesicht) im Zentrum, eingefasst in das gespiegelte Monogramm «L» des Königs Ludwig XVIII., darunter das Schriftbandeau «Nec pluribus impar» (wörtlich: Auch nicht mehreren unterlegen), darüber die Krone. Große, breite gefiederte Schuppenketten an Rosetten in der Form der "soleil rayonnant". Hoher, fein reliefierter Kamm mit schwarzer Fellraupe, seitlich Hiebspangen in floralem Muster, auf der linken Seite mit Tülle und dem originalen weißen Federdekor. Innen mit Lederschweißband, dieses beschädigt/unvollständig, das Seidenfutter fehlt. Größe ca. 52. Höhe ca. 41 cm. Typische Trage- und Alterungsspuren. Zustand 2.
Ein sehr seltener Helm von hoher historischer Bedeutung!
Bei den "Gardes du Corps du Roi" handelte es ich um die Leibgarde des französischen Königs. Zugang zu dieser hatten nur Angehörige des Adels und Bürger aus sehr gut situierten Häusern. Es bestanden nur vier Kompanien, die in Versailles stationiert waren. 1791 wurden die Gardes du Corps du Roi aufgelöst. Als Standarte führte die Kompanien eine Fahne mit der "soleil rayonnant". Das Motto «Nec pluribus impar» geht auf den Sonnenkönig zurück, der hiermit sein Wappen schmückte. Aber auch auf den Feldzeichen der Armee wurde dieses geführt.
Nach dem Vertrag von Fontainebleau und der Abdankung und Verbannung Kaiser Napoleons kehrte der Enkel König Ludwigs XV. und Bruder Königs Ludwig XVI. nach seinem Exil in England als König nach Frankreich zurück. 1814 wurden auch die "Gardes du Corps du Roi" wieder aufgestellt. 1815 verließ der König nach der Landung Napoleons Paris fluchtartig, konnte aber nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo wieder zurückkehren.
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