Auszeichnungen und Urkunden 1. Weltkrieg:
Sächsische Herzogtümer Ernestinischer Hausorden Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern, am langen Band. Ungetragen, Zustand 2+. Das die Verleihungsurkunde als Leutnant im 6. Infanterie-Regiment No. 105, datiert 1. Oktober 1915, mit original Unterschrift Ernst, Herzog von Sachsen-Altenburg.
Sachsen Albrechts-Orden Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern, im Verleihungsetui, Zustand 2+. Dazu die Verleihungsurkunde als Leutnant, ausgestellt 25. Mai 1916.
Sachsen Zivil-Verdienstorden 2. Klasse mit Schwertern, komplett im Verleihungsetui, auf der Unterseite mit Herstellervignette "A.A. Scharffenberg.. Dresden..". Ohne Verleihungsurkunde.
Sachsen Militär-St. Heinrichs-Orden Ritterkreuz, Silber vergoldet, komplett im Verleihungsetui, auf der Unterseite mit Herstellervignette "A.A. Scharffenberg.. Dresden..". Dazu die Verleihungsurkunde als Leutnant, ausgestellt 28. Mai 1917.
Verwundetenabzeichen 1918 in Silber, Buntmetall versilbert, leicht getragen. Dazu die Verleihungsurkunde für 3-malige Verwundung, ausgestellt 14.8.1918.
Eisernes Kreuz 1914 2. Klasse am Band, komplett im grauen Verleihungsetui, innen mit Eindruck "Zur Erinnerung an Deutschlands große Zeit", Zustand 2+. Dazu noch ein weiteres Kreuz.
Eisernes Kreuz 1914 1. Klasse, Fertigung der Firma Godet, geschwärzter Eisenkern auf Silberplatte, auf der Nadel gestempelt "G", im Verleihungsetui, Zustand 2+. Dazu ein weiteres Stück, getragen, auf der Nadel "K.A.G." gestempelt. Beide Eisernen Kreuze ohne die Urkunden.
Dazu die Personal-Dienstbescheinigung von 1919 mit Beförderung zum Leutnant und alle teilgenommenen Schlachten.
Aus den Freikorpskämpfen das Verdienstabzeichen der Marinebrigade Ehrhardt, leicht getragen. Dazu die Dankesurkunde "Den Rettern Münchens" , gestiftet vom Hilfsbund der Münchner Einwohnerschaft 1919 "Dem Leutnant Müller, H. vom 3. Marine-Regiment, II. Marine-Brigade Wilhelmshaven gewidmet".
Reichswehr-Gruppenkommando Militärausweis von 1919, ausgestellt von der 2. Marine-Brigade Wilhelmshaven, mit schönem Uniformfoto mit den besonderen Kragenabzeichen. Dazu die Abschrift seines Dienstleistungszeugnis, 3. Marine-Regiment, Brigade Wilhelmshaven von 1919 als Regimentsadjutant. Dazu der Durchschlag eines Briefes von Müller an den ehem. Kommandeur der Marinebrigade Ehrhardt aus dem Jahr 1934 mit der Bitte um ein Dienstzeugnis zwecks Wiedereintritt in die Reichswehr, mit detaillierter Beschreibung seines Einsatz bei dem Freikorps 1919/1920. Schlesischer Adler 1. Klasse, emaillierte Ausführung, dazu ein weiteres Stück in Eisen geschwärzt. Weiterhin der Schlesischer Adler 2. Stufe. Ohne Verleihungsurkunden.
Reichswehr große Anstellungsurkunde als Hauptmann im Reichsheer, ausgestellt 9. Juli 1934, mit original Unterschrift des Reichswehrminister "v. Blomberg".
Ehrenkreuz für Frontkämpfer 1914-1918, komplett im roten Verleihungsetui, innen mit Eindruck "Treue um Treue - von Hindenburg", mit Verleihungsurkunde als Hauptmann im Infanterie-Regiment Neumünster, ausgestellt 1935. Dazu noch ein 2. Kreuz.
Wehrmacht Dienstauszeichnung 4. Klasse. Dazu die Verleihungsurkunde als Hauptmann beim Infanterie-Regiment 46, ausgestellt 1936.
Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938, im Verleihungsetui, ohne Urkunde.
Freie Stadt Danzig - Danziger Kreuz 2. Klasse im EtuiBuntmetall vergoldet und emailliert, die Auflagen vernietet, rückseitig mit Markierung "B.v.A. Hülse-Berlin", am Band mit Tragenadel, im Verleihungsetui mit dem Wappen der Stadt Danzig auf dem Deckel, bordeauxrote Samteinlage und Seidenfutter mit Hersteller "Juwelier Hülse, Berlin-Baden-Baden-Wien". Dazu die große Verleihungsurkunde, ausgestellt als Major, datiert Danzig, de 31. August 1939, mit original Unterschrift "Albert Forster Gauleiter".
Dazu 5 gedruckte Fotos "Vormarsch des Inf. Rgt. 76 in Polen, vom 9.-17. September 1939, Einnahme der Zitadell Brest-Litowsk.." .
Wiederholungsspange "1939" zum Eisernen Kreuz 2. Klasse 1. Modell am Band, getragen, dazu ein weiteres Stück als 2. Modell, ebenfalls getragen. Dazu die maschinengeschriebene Verleihungsurkunde als Major, Danziger-Infanterie-Regiment 1, datiert 30.9.1939, gestempelt "4. Panzer-Brigade", mit original Unterschrift Generalmajor und Divisionskommandeur.
Wiederholungsspange 1939 für das Eiserne Kreuz 1. Klasse 1914 1. Modell der Fa. Boerger & Co, der Rahmen mit geschwungenen Seitenarmen. Buntmetall versilbert. Leicht getragen, Zustand 2+. Dazu die Verleihungsurkunde, ausgestellt als Major, Infanterie-Regiment 243, ausgestellt Gr. Born, den 26. Oktober 1939, mit original Unterschrift "Eberhardt Generalmajor und Kommandeur der 60. Infanterie-Division", gestempelt "Landespolizei Kommando Danzig" (!) (Die 60. ID benutzte während des Polenfeldzugs aus Tradition noch den alten Danziger Dienststempel ).
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 1939, eine typische Fertigung der Fa. C. E. Juncker, Berlin. Geschwärzter Eisenkern und Silberrahmen, rückseitig gestempelt "800 L/12", der Bandring gestempelt "800" Silber. Komplett am original Halsbandabschnitt im schwarzen Verleihungsetui, innen schwarze Samteinlage und weißes Seidenfutter. Dazu der passende Überkarton für ein Ritterkreuz der Fertigung der Fa. C.E. Juncker, Berlin. 2. Modell mit Deckel. Oben mit Aufdruck "Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes", darunter Hersteller "C.E. Juncker Berlin SW 68". Zustand 2. Das Ritterkreuz mit schöner Patina, in sehr schönem Zustand.
Dazu die Große Verleihungsurkunde zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgestellt auf "Major Dr. Herbert Müller", datiert "Führerhauptquartier, den 8. September 1941", mit eigenhändiger Original-Tintenunterschrift des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler. Die Ritterkreuzmappe aus rotem Leder mit Gold geprägtem Hoheitsadler. Die Urkunde auf großem Pergament-Doppelblatt von Hand geschrieben, der Name des Beliehenen in erhabenem Gold gehalten. Am rückseitigen unteren Rand mit Signatur "Frieda Thiersch". Die Verleihungsmappe befindet sich in sehr gutem Zustand, die Ecken nur minimal bestoßen, der rote Halteriemen für das Pergamentblatt istunbeschädigt. Maße 45 x 36 cm. Für die Mappe wurde nach 1945 ein sehr guter Schutzkarton angefertigt, mit hellem Leinen bezogen. Dazu 4 original Portraitfotos mit dem frisch verliehenen Ritterkreuz.
Panzerkampfabzeichen in Bronze, Buntmetallausführung hohl geprägt, nur leicht getragen, Zustand 2+. Dazu das Besitzzeugnis als Major, Schützen-Regiment 394, ausgestellt 31. Jan. 1942, mit original Unterschrift "Breith Generalmajor und Div. Kdeur." (Hermann Breith, Ritterkreuz und Eichenlaub, zuletzt General der Panzertruppe), gestempelt 3. Panzer-Division.
Königreich Bulgarien Infanterie-Ehrenzeichen für Offiziere in Silber, Buntmetall versilbert, teils emailliert, Zustand 2. Dazu die große Verleihungsurkunde, datiert 8. Mai 1942.
Dazu die große Feldspange mit allen 11 Auszeichnungen: Eisernes Kreuz 1914 2. Klasse mit Wiederholungsspange "1939". Sachsen Militär-St. Heinrichs-Orden Ritterkreuz. Sachsen Zivil-Verdienstorden 2. Klasse mit Schwertern. Sachsen Albrechts-Orden Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern. Ernestinischer Hausorden Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern Ehrenkreuz für Frontkämpfer 1914-18. Schlesischer Adler 2. Klasse. Wehrmacht Dienstauszeichnung 4. Klase. Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938. Danziger Kreuz 2. Klasse. Dazu ein sehr schönes Reprofoto als Major mit allen Auszeichnungen, die Feldspange ist deutlich zu erkennen (damals noch ohne die aufgelegte Wiederholungsspange.) Die Feldspange und die "losen" Auszeichnungen befinden sich im großen schwarzen Etui (für die Ordensschnalle), innen mit Eindruck "Treue um Treue - von Hindenburg".
Original Trauerkarte zum Tode "In treuer Pflichterfüllung fiel für Führer und Vaterland an der Spitze seines Regiments im Osten..", Vorabdruck eines Zeitungsartikels "Ein vorbildlicher und heldischer Soldat - Zum Heldentod des Ritterkreuzträgers Oberst Dr. Herbert Müller".
Lebensgroße Portraitbüste von Oberst Dr. Müller mit Ritterkreuz, handgefertigt aus schwarzem Ton, auf Eichenholzsockel montiert, Gesamthöhe ca. 50 cm. Die Büste wurde nach dem Tod von Oberst Dr. Müller im Auftrag der Heimatstadt Neumünster nach den Portraitfotos angefertigt, die im Nachlass enthalten sind. Bis Kriegsende befand sich die Büste im Rathaus von Neumünster und wurde kurz vor Kriegsende 1945 von der Familie gerettet und befand sich mit dem gesamten Nachlass die letzten Jahrzehnte in Familienbesitz.
Dazu noch in Fotokopien zahlreiche Unterlagen: Ehrentafel des Infanterie Rgt. 105 mit der EK 2 Verleihung 1915, Reichswehr Verpflichtungsschein 1934, Lebenslauf 1933, Auszug aus der Kartei der Ritterkreuzträger der Wehrmacht 1941, Gratulation des Oberbürgermeisters von Altenburg zum Ritterkreuz 1941, Beileidsschreiben des Kompanieführers Pz.Gren.Rgt. 126 an die Witwe 1942, diverse Auszüge aus der Wehrmacht-Personalakte zum Tod Oberst Dr. Müller 1942, Bayer. Hauptarchiv Dienstlaufbahn-Bescheinigung 1953, , dito vom Bundesarchiv 1959, Gräbernachweis des Volksbundes 2001
Herbert Müller, geboren am 16. August 1896 in Altenburg, gefallen vor Stalingrad am 14.7.1942. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914, brach Müller sein Studium ab und meldete sich zur Armee. Er trat in das sächsische Infanterie-Regiment Nr. 105 in Strassburg ein und blieb dort während des gesamten Krieges im Dienst. Er wurde dreimal verwundet und war am Ende des Krieges zum Oberleutnant und Regimentsadjutanten aufgestiegen. Für seinen Einsatz und seine Tapferkeit im Ersten Weltkrieg erhielt er folgende Auszeichnungen: Eisernes Kreuz 1. Klasse 1914, Eisernes Kreuz 2. Klasse 1914 und Militär Ritterkreuz des St. Heinrich-Ordens, Ritterkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens mit Schwertern, Ritterkreuz des Albrechts-Ordens mit Schwertern und den Sächsischer Zivilverdienstorden mit Schwertern Ritter II. Klasse.
Nach dem Ersten Weltkrieg (1919–1921) meldete sich Müller meldete sich als Freiwilliger bei den Kämpfen um Schlesien und erhielt den Schlesischen Adler 1. und 2. Klasse, später Marine-Brigade Wilhelmshaven. Danach wurde er aus der Armee entlassen, um sein Studium fortzusetzen, das er 1925 als Doktor der Wirtschaftswissenschaften abschloss. In den Jahren 1926 bis 1927 bereiste er Südamerika und kehrte 1928 zurück, wo er seine Frau Tatjana von Goeben kennenlernte. In den 1930er Jahren arbeitete Müller bis April 1934 für die Versicherungsgesellschaft Allianz und bei der Dresdner Bank. Im Jahr 1934 Wiedereintritt in die Reichswehr als Hauptmanns und Kompaniechef im Infanterie-Regiment Neumünster, wo er und seine Familie bis 1937 lebten. Kurz vor Ausbruch des Krieges reiste Müller im Sommer 1939 als Zivilist getarnt in die Freie Stadt Danzig und übernahm als Major das 2. Bataillon des Danziger Infanterie-Regiment 1 (vormals Landespolizei-Regiment 1). Mit Beginn de Krieges war das von ihm kommandierte Bataillon vom ersten Tag an im Einsatz und beteiligte sich an der Eroberung von Gotenhafen. Das Regiment nahm am ganzen Polenfeldzug als Teil der 60. Infanteriedivision unter dem Kommando von General Eberhardt teil , das Divisionszeichen war das Danziger Kreuz, Teilnahme an der Eroberung der Zitadelle Brest-Litowsk am 17. September 1939. Mit Beginn des Frankreichfeldzugs im Mai 1940, befehligte Major Müller das 2. Bataillon, des Infanterieregiments 243 war und durchbrach die Maginot-Linie. Nach Ende des siegreichen Frankreichfeldzugs wurde das von Major Müller kommandierte Bataillon als 2. Bataillon des Schützenregiments 394 zur 3. Panzerdivision versetzt. Im Sommer 1941 beteiligte sich die 3. Panzerdivision am Unternehmen Barbarossa. Am 8. September 1941 wurde Müller das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes 1939 verliehen. Grund der Verleihung: "An der Beresina setzte im Augenblick der Erstürmung des Brückenkopfes ein großer russischer Gegenangriff ein, der die Flanke des Btls. einzudrücken drohte. Lediglich dem pers. Einsatz des Maj. Dr. Müller ist es zuzuschreiben, daß er - nach dem Ausfall von zwei Kp-Chefs - von Kp. und Kp. springend u. die Leute zu heftigem Wiederstand anspornend den Gegenangriff abwehrte u. den Brückenkopf hielt. Die Bildung u. das Halten des Brückenkopfes durch das Btl. des Major Dr. Müller bildet somit eine für die Fortsetzung des Gesamtoperationen kampfentscheidende Tat." (= Auszug aus der Kartei der Ritterkreuzträger der Wehrmacht). Nach der Verleihung des Ritterkreuz erhielt Müller Heimaturlaub. Während des Urlaubs besuchte Müller die verletzten Soldaten seines Bataillons im Heimat-Kriegslazarett. Zu diesen Soldaten gehörte auch der damalige Unteroffizier Artur Becker-Neetz, der ebenfalls mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet worden ist. Im Krankenhaus bemerkte Müller, dass Becker-Neetz noch kein Ritterkreuz erhalten hatte. Er schenkte ihm sein eigenes Kreuz und hat sich dann ein neues beschafft. Im Februar 1942 wurde Müller zum Oberst befördert und auf eine Militärschule versetzt. Unter den Schülern der Schule befanden sich bulgarische Offiziere, was zur Verleihung des bulgarischen Infanterie-Ehrenabzeichens an Oberst Müller führte. Im Juli desselben Jahres wurde er zum Regimentskommandeur des 126. Panzer-Grenadier-Regiments ernannt, das Teil der 23. Panzer-Division war. Während der Offensive auf Stalingrad wurde am 14. Juli wurde sein Kommandopanzer von einer russischen Panzerabwehrgranate getroffen und sofort getötet. Die Leiche des wurde von Millerowo per Flugzeug nach Charkow transportiert und unter militärischen Ehren auf auf dem dortigen Heldenfriedhof beigesetzt.
Der Nachlass ist 100% zusammengehörig und in allen Teilen original und befand sich bis vor wenigen Jahren noch in Familienbesitz. Es wurde nach 1945 nicht hinzugefügt. Hierfür geben wir unsere lebenslange Echtheits-Garantie.